Essbare Stadt
nennen sich eine Reihe von Projekten für die Nutzung urbanen Raumes zum Anbau von Lebensmittel. Die Lebensmittel können dabei sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sein. Da die Anbauflächen anders als auf dem Land meist sehr begrenzt sind, umfassen die Aktivitäten im Rahmen der Essbaren Stadt vielfach auch vertikale Elemente wie die Nutzung von Balkonen, Wänden oder Dachflächen. Der Platzmangel macht es notwendig, die Flächen mehrfach genutzt zu bewirtschaften. So sind mit dem Nahrungsmittelanbau oft auch Aktivitäten der Freizeitgestaltung und der Freizeitgestaltungverbunden. So werden Teile von Freizeitflächen wie Fußgängerzonen, Parks und Spielplätze mit essbaren Pflanzen bepflanzt. Die Trennung von Produktion und Distribution der Lebensmittel wird dabei aufgehoben, wenn diese öffentlich zugänglich sind und von allen Nutzern dieser Flächen beerntet werden dürfen. Bei einem Anbau durch die Stadtbewohner selbst entfällt die Trennung von Produduzent und Konsument. Mit dem Anbau werden Ansätze zur Bildung und Inklusion von Bevölkerungsgruppen erhofft. Die Projekte einer Essbaren Stadt haben daher häufig gesellschaftspolitische und soziale Ziele, die mit der Lebensmittelproduktion verbunden werden.
Heidi Schilling beim beplanzen eines Steimntroges in Rothenburg, bienenfreundlich und essbar, für Jederman und Jederfrau pflückbar.
Die Idee der essbaren Städte kommt aus Todmorden in England. Hier entstand 2008 das erste Essbare-Stadt-Projekt unter dem Namen „Incredible Edible“. In einem TED-Talk TED-Talkerzählt die Mitbegründerin Pam Warhust von der Entstehung und der Idee des Projekts: Am Anfang stand die Suche nach einer gemeinsamen Sprache für jede Alterstufe und Menschen aller Einkommensstufen. Sie sollte die Menschen dazu befähigen, die Welt anders zu sehen, Räume anders wahrzunehmen, anders über Ressourcen zu denken und anders miteinander umzugehen. Für Pam Warhust ist diese gemeinsame Sprache das Essen. Deshalb rief sie mit einigen anderen Beteiligten das erste Essbare-Stadt-Projekt weltweit ins Leben.