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Stadtgrün

Baumpflanzakademie

am Samstag 21. Oktober begann im Reichstadtgymnasium die Baumpflanzakademie.
Organisiert wurde die Aktion vom Klimabündnis, maßgeblich Bettina Trenkle, gemeinsam mit hundertprozent, durchgeführt von planfortheplanet
mit Unterstützung des städtischen Forstamtes durch Daniel Gros.
Zuerst wurden die Kinder und Jugendliche (9- 14) aufgeklärt was es bedeutet Botschafter für Klimagerechtigkeit zu sein.
Mit viel Spaß, aber auch Ernst waren sei bei der Sache. Sie lernten Vorträge zu halten und nach einem gesunden kostenfreien Mittagessen fuhren alle zusammen in die Nähe des Ruheforstes und pflanzen unter Anleitung von Daniel Gros, Forstamtsleiter Stadt Rothenburg o.d.T. 100 Eichen.



…würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen

Unterstützung der Pflanzaktionen auf Initiative des Klimabündnisses im Stadtgebiet Rothenburg

Dass zu einer lebenswerte Stadt Bäume gehören, dürfte mittlerweilen jedem bekannt sein. Ob als Schattenspender, Sauerstofflieferant, Klimaanlage, Luftfilter, Lärmreduzierer oder schlichtweg Lebensraum  für Vögel, Eichhörnchen, Fledermäuse und zahlreiche Insektenarten.– all diese Vorzüge vereint der Baum. Spätestens die letzten Sommer dürften gezeigt haben, dass die kühlende Wirkung durch den Verdunstungseffekt der Blätter, der Schattenwurf und die Staub- und Stickoxidfilterleistung für unsere Lebensqualität in der Stadt unabdingbar sind. In den letzten Jahren traten durch Fällungen – oft wegen Krankheiten oder Trockenschäden – immer mehr Lücken im städtischen Baumbestand auf, deren Schließung nicht unmittelbar in Angriff genommen wurde. Diverse Bebauungen auf städtischem Grund und dem damit leider oft zwangsläufig verbundenen Fällen von Bäumen machen Neupflanzungen an anderer Stelle unumgänglich, will man einer weiteren Erhitzung unseres Lebensraums und einem weiteren Rückgang der Biodiversität nicht tatenlos zusehen. Darum ist es sehr erfreulicher, dass das Klimabündnis mit dem Stadtbauamt, dem Bauhof und der Stadtgärtnerei, diese entscheidende Aufgabe der Baumpflanzungen für Rothenburg unterstütz. Dieser Zusammenarbeit ist es zu verdanken, dass die mit der Stadt abgesprochenen Baumpflanzungen an diversen Stellen im Stadtgebiet nun seit Oktober im Gange sind. 

Durch das Engagement von Roland Hertlein, ebenfalls Mitglied im Klimabündnis, und seinem Verein Hundertprozent e.V. konnte die Finanzierung der oft kostspieligen Jungbäume abgedeckt werden. Die Stadtgärtnerei wiederum ist für die Vorbereitung der Pflanzlöcher und die danach anfallende Baumpflege zuständig. Im Heckenacker, sowie an der Waschstraße und an der Nördlinger Straße wurden die ersten Bäume bereits gesetzt. Weitere Pflanzungen, beispielsweise in der Athis-Mons- Anlage sollen in den frostfreien Wintermonaten, der idealen Baumpflanzzeit, folgen. Bei der Baumauswahl wurden vor allem robuste und in Hinblick auf die Klimaerwärmung möglichst hitzeresistente Sorten ausgesucht, mit einem gesunden Wurzelwerk damit die Bäume auch eine Chance zum Wachsen haben. Angedacht ist zudem eine Streuobstwiese an der Nördlinger Straße, mit der Idee „essbare Stadt“ einem Herzensprojekt des Klimabündnisses. Der Schulweg soll von heimischen Obstbäumen gesäumt werden, an denen sich die Kinder bedienen können. Die ersten Apfel-, Zwetschgen- und Kirschbäume sind gepflanzt. 

Die Aufgabe des Erhalts und Ausbaus des städtischen Grüns ist eine Riesige, denn das Leben unserer Stadtbäume ist, selbst wenn man den Stress durch den Klimawandel nicht mit einbezieht, kein Leichtes. Das urbane Umfeld bietet denkbar schlechte Lebensbedingungen. Stark verdichtete Böden, Versorgungsleitungen und der Unterbau der städtischen Infrastruktur machen es dem Wurzelwerk äußerst schwer, sich zu entfalten. Unzureichende Versorgung mit Sauerstoff, Nährstoffen und Wasser durch oftmals zu kleine oder verdichtete Baumscheiben tun ihr Übriges, da sind die Einwirkung von Streusalz, Hundeexkrementen oder Müll noch nicht mal mit eingerechnet.
Nicht alle Neuanpflanzungen an der Nördlinger Straße haben überlebt, auch mit Bewässerungssäcken die Herr Walluhn von der Stadtgärtnerei unterstützend um die Obstbäume setzte haben es die Bäume schwer. Die Stadt ist auf Mitstreiter angewiesen. Jeder Bürger ist dringend aufgerufen, unsere grüne Stadtlunge am Leben zu erhalten und im besten Fall zu erweitern. Dazu gehören das in den heißen Monaten dringend benötigte Notgießen der trockengestressten Bäume. Was jeder in seiner unmittelbarer Wohnortnähe übernehmen kann.
Zusätzlich können Baumpatenschaften übernommen werden oder sogar eigene Baumpflanzungen auf städtischem Grund in Absprache gespendet werden. Eine Infobroschüre zu Baumpatenschaften ist vom Klimabündnis  in Arbeit. 
Wenn von Anfang an auf gute Bedingungen und Schutz für Neuanpflanzungen geachtet wird und sie mindestens die ersten zwei Jahre immer gut gegossen werden, brauchen die Bäume weniger Pflege und leben länger. Da hilft jeder Eimer Wasser, den Anwohner an heißen Tagen spendieren, heranzuwachsen.

„Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ – auch wenn dieses Zitat wohl doch nicht von Luther stammt, wie fälschlicherweise behauptet wird, so ist es dennoch ein hoffnungsvoller Wegweiser in diesen extremen und trockenen Zeiten.

Informationen zu Baumpatenschaften bitte an  das Klimabündnis Camilla Ebert 09861 8379 – EK

Michael Wallung, Stadtgärtner, Camilla Ebert Klimabündnis, Michael Kappe Stadtbaumeister, Walter Würfel, Beate und Klaus Zerkowski, Christine Birmann, Klimabündnis

Naturschutz ist Klimaschutz

Schwarzes Gold
Vortrag mit Karin Brenner im Ochsen zu Gartenschnitte verwerten

Essbare Stadt
nennen sich eine Reihe von Projekten für die Nutzung urbanen Raumes zum Anbau von Lebensmittel. Die Lebensmittel können dabei sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sein. Da die Anbauflächen anders als auf dem Land meist sehr begrenzt sind, umfassen die Aktivitäten im Rahmen der Essbaren Stadt vielfach auch vertikale Elemente wie die Nutzung von Balkonen, Wänden oder Dachflächen. Der Platzmangel macht es notwendig, die Flächen mehrfach genutzt zu bewirtschaften. So sind mit dem Nahrungsmittelanbau oft auch Aktivitäten der Freizeitgestaltung und der Freizeitgestaltungverbunden. So werden Teile von Freizeitflächen wie Fußgängerzonen, Parks und Spielplätze mit essbaren Pflanzen bepflanzt. Die Trennung von Produktion und Distribution der Lebensmittel wird dabei aufgehoben, wenn diese öffentlich zugänglich sind und von allen Nutzern dieser Flächen beerntet werden dürfen. Bei einem Anbau durch die Stadtbewohner selbst entfällt die Trennung von Produduzent und Konsument. Mit dem Anbau werden Ansätze zur Bildung und Inklusion von Bevölkerungsgruppen erhofft. Die Projekte einer Essbaren Stadt haben daher häufig gesellschaftspolitische und soziale Ziele, die mit der Lebensmittelproduktion verbunden werden.

Heidi Schilling beim beplanzen eines Steintroges in Rothenburg, bienenfreundlich und essbar, für Jederman und Jederfrau pflückbar.

Die Idee der essbaren Städte kommt aus Todmorden in England. Hier entstand 2008 das erste Essbare-Stadt-Projekt unter dem Namen „Incredible Edible“. In einem TED-Talk TED-Talkerzählt die Mitbegründerin Pam Warhust von der Entstehung und der Idee des Projekts: Am Anfang stand die Suche nach einer gemeinsamen Sprache für jede Alterstufe und Menschen aller Einkommensstufen. Sie sollte die Menschen dazu befähigen, die Welt anders zu sehen, Räume anders wahrzunehmen, anders über Ressourcen zu denken und anders miteinander umzugehen. Für Pam Warhust ist diese gemeinsame Sprache das Essen. Deshalb rief sie mit einigen anderen Beteiligten das erste Essbare-Stadt-Projekt weltweit ins Leben.